Rudolf Grüttner

ZEITENWENDE
WENDEZEITEN

Hardcover 372 Seiten mit
ca. 400 farbigen Abbildungen
Eigenverlag, 4. März 2017
18,0 x 3,2 x 27,0 cm
ISBN 978-3-00-055797-2
40,00 € zzgl. Versand

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Hans-Eberhard Ernst
Grafiker und Illustrator

Grüttners Lebenserinnerungen mit zahlreichen Abbildungen seiner grafischen Arbeiten wollen nicht nur Zeugnis der Lebensleistung eines einzelnen bildenden Künstlers sein, sondern Teil eines Ganzen, als Beispiel für das anspruchsvolle Niveau einer Kunstgattung aus einer vergangenen und fast vergessenen Zeit. Die DDR hatte nach vierzig Jahren »abgewirtschaftet«, nicht ihre Kunst und Kultur.

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Dr. Sylke Wunderlich
Kunsthistorikerin, Stiftung Plakat Ost

Rudolf Grüttner breitet dem Leser mit seinen Erinnerungen neben eigenen Lebensstationen auch einen Teil deutscher Geschichte des 20. Jahrhunderts aus, die von schwerwiegenden Umbrüchen, Neuanfängen und Umorientierungen vor allem für seine Generation geprägt war. Er versteht es, die biografischen mit den gesellschaftlichen Ereignissen verknüpft zu erzählen, illustriert mit zahlreichen Abbildungen, seine Gestaltungsabsichten und eigenes Erleben veranschaulichend.

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André Brie
Publizist, ehem. Europa-Abgeordneter

[...] eines der wichtigsten, besten und schönsten Bücher, die ich in den vergangenen Jahren in die Hand bekam. Ich bekenne dies, obwohl ich wahrlich nicht zu Superlativen neige. [...] Ein Funktionär war Grüttner nie. Er funktionierte nicht, blieb sich selbst, der Kunst und der künstlerischen Freiheit treu. Was dies bedeutete, welche Niedertracht man aushalten und überwinden musste, lässt sich detailliert und mit vielen emotionalen Bedrückungen in seinem Buch nachlesen. Ich kann es nur wärmstens zur Lektüre empfehlen.

Erzählt euch wechselseitig eure Lebensgeschichten! empfahl der langjährige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse und warb um Verständigung und gegenseitiges Vertrauen seiner Landsleute nach vierzigjähriger Trennung. Und der Leipziger Buchkünstler Gert Wunderlich wehrte sich gegen die undifferenzierte Beurteilung und einseitige Umdeutung des Lebens und Schaffens der Künstler in der DDR und forderte: Schreibt auf, wie es wirklich war … !

Notizen für die Arbeit am Buch

Aus dem Inhalt

Rudolf Grüttner berichtet als Zeitzeuge über mehr als achtzig Jahre deutsch-deutscher Geschichte aus der Sicht eines bildenden Künstlers, dessen Film- und Theaterplakate die anspruchsvolle Qualität der Gebrauchsgrafik in der DDR mitprägten und nennt seine Lebensgeschichte Zeitenwende/Wendezeiten. Ein Lebensweg, der mehrere Umbrüche erfährt, Nazidiktatur, Krieg und Nachkrieg, Arbeiter- und Bauernstaat DDR und Beitritt zur Bundesrepublik Deutschland.

1933 als Arbeiterkind in Schlesien geboren, hatte Rudolf Grüttner keinen leichten Lebensweg vor sich. Seine Kindheit war von den Begleitumständen des Krieges und der Nachkriegszeit bestimmt, die der schlesische Flüchtling als Hungerjahre in einem bayerischen Dorf und als Umgesiedelter in der sowjetischen Besatzungszone erlebte. Nach dreijähriger Lehre als Schildermaler in Zwickau war der Beginn des Studiums der Gebrauchsgrafik in Berlin der Eintritt in eine unbekannte Welt, die er in vollen Zügen genoß, obwohl die einst pulsierende Stadt in Schutt und Asche lag. Er begann sich politisch zu engagieren, weil er glaubte, nach der Losung »Plane mit, arbeite mit, regiere mit!« mithelfen zu können, die Welt zu verändern. Doch selbständiges Denken war nicht vorgesehen und die Welt veränderte ihn.

Grüttners Erinnerungen sind keine Familiensaga, es sind die Erinnerungen eines Gebrauchsgrafikers in der DDR, Ereignisse, Erfahrungen, Erfolge und Niederlagen, begleitet von 427 Abbildungen, einer großen Auswahl seiner Arbeiten, die zum Teil als unverzichtbarer Bestand der »Alltagskunst« einer Epoche des 20. Jahrhunderts gelten sollten.

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Über den Autor

1933 in einer schlesischen Kleinstadt geboren, erlebt er als viertes Kind eines Eisengießers und einer Handschuhnäherin Armut, Not und Krieg und 1945 den Zusammenbruch des »Großdeutschen Reiches« als Flüchtling in der von Amerikanern besetzten bayerischen Provinz, wird durch Familienzusammenführung 1947 in die Sowjetische Besatzungszone umgesiedelt und erlernt im sächsischen Zwickau das solide Handwerk eines Schildermalers. Als Kind der Arbeiterklasse wird er in der DDR 1952 zum Studium delegiert, widmet sich als Fachschulstudent und Aufbauhelfer in der geteilten Trümmerstadt Berlin voller Ehrgeiz und Tatendrang dem Studium der Gebrauchsgrafik, dem Chorgesang, dem Sport und der Kultur, hofft auf ein besseres Leben und setzt sich ein für eine gerechtere Gesellschaft in Wohlstand und Frieden. Als FDJ-Sekretär, Dozent, »Freie-Welt«-Gestalter und ab 1968 als freischaffender Gebrauchsgrafiker und hervorragender Plakatkünstler macht er eine DDR-Bilderbuch-Karriere, wird Nationalpreisträger, Hochschullehrer und Vizepräsident des Verbandes Bildender Künstler der DDR. Beim Zusammenbruch des DDR-Regimes 1989 ist er Rektor der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. 2003 zeigt er in einer »Langen Nacht der Plakate« seine besten Arbeiten der »Alltagskunst« der DDR, die nicht alltäglich waren, sondern zum bleibenden Bestandteil deutscher Gebrauchsgrafik des 20. Jahrhunderts gehören. 2013 blickt er in einer großen Personalausstellung in der Burg Beeskow zurück auf 60 Jahre künstlerischer Gestaltung.

»Ich will wirken in dieser Zeit«, hatte Käthe Kollwitz gesagt, was mich schon zur Studentenzeit stark bewegte. Auch wenn ich nicht jeden Tag daran gedacht habe – danach zu leben habe ich zumindest versucht.

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Rudolf Grüttner
»Zeitenwende/Wendezeiten«
Hardcover 372 Seiten mit
ca. 400 farbigen Abbildungen
Eigenverlag, 4. März 2017
18,0 x 3,2 x 27,0 cm
ISBN 978-3-00-055797-2
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